Rund 200 Interessierte nahmen am vergangenen Samstag an einer außergewöhnlichen Baustellenführung durch die Werner-Jaeger-Halle teil und folgten damit der Einladung der Stadt Nettetal und der politischen Arbeitsgruppe Werner-Jaeger-Halle, um sich einen direkten Eindruck von den fortschreitenden Sanierungsarbeiten an dem traditionsreichen Gebäude zu verschaffen.
Die Halle und gleichzeitige Aula des Gymnasiums, die wahrscheinlich im Frühjahr 2026 fertig gestellt sein soll, ist derzeit noch eine große Baustelle, doch das positive Feedback der Besucherinnen und Besucher war erfreulicherweise groß. Bürgermeister Christian Küsters begrüßte die Teilnehmenden der Führung und erklärte: „Wir möchten nicht nur die bekannten Zahlen präsentieren, sondern auch den Fortschritt und die Herausforderungen der Sanierung sichtbar machen.“ Dies gelang: Das Verständnis für die komplexe und umfangreiche Baumaßnahme wuchs - sowohl die zeitlichen, baulichen und auch finanziellen Zusammenhänge konnten während der Führungen durch die geöffnete Baustelle erläutert werden.
Die Teilnehmer wurden dabei in kleine Gruppen aufgeteilt und durch das in gediegenem Farbspiel beleuchtete Gebäude geführt. Ein Team rund um NetteBetriebsleiter und Wirtschaftsförderer Hans-Willi Pergens sowohl vom Projekt- und Immobilienmanagement als auch aus dem Bereich Wirtschaft und Marketing präsentierten an verschiedenen Stationen die technischen und gestalterischen Details der umfangreichen Sanierung. Ziele der Führung waren unter anderem der derzeit von einem riesigen Innengerüst eingenommene Theatersaal, der neu gestaltete Orchestergraben, der sich künftig durch ein Hubverfahren öffnen und schließen lässt, der Künstlerbereich nebst einem um 90 Grad gedrehten Treppenhaus, in das ein Lastenaufzug integriert wurde sowie ein Blick von den Oberrängen aus sowohl in den Saal, als auch auf das noch offene Fachwerk des Dachstuhles und die ersten verbauten mächtigen Lüftungsrohre.
An der Rückwand des Theaterbereichs erhielten die Baustellen-Gäste einen multimedialen historischen Überblick zur Entstehung der Werner-Jaeger-Halle. Die Halle wurde 1974 von dem renommierten Architekten Rudolf Kilders erbaut, der auch das Werner-Jaeger-Gymnasium und das Café Seeger in Nettetal gestaltete. Trotz vieler Herausforderungen im Laufe der Jahre, darunter undichte Dächer, Asbest und die Auswirkungen der Corona-Pandemie, entschloss sich die Stadt Nettetal, die Halle grundlegend zu sanieren und zu erhalten.
Besonders beeindruckend war der Blick auf das neu installierte Dach, das nun einen Meter höher gebaut wurde, um Platz für die komplexen Lüftungs- und Techniksysteme zu schaffen. Dazu zählen auch drei neue und sechs Tonnen schwere Beleuchterbrücken.
Am Ende des Rundgangs erhielten die Besucher einen Ausblick auf die zukünftige Nutzung der Halle. Der Zuschauerraum, die Bühne und der Orchestergraben werden in enger Abstimmung miteinander gestaltet, um den Anforderungen moderner Veranstaltungen gerecht zu werden. Auch der Sanitärbereich im Keller wird komplett erneuert, um den Komfort für zukünftige Nutzerinnen und Nutzer zu erhöhen. So konnte etwa die Anzahl der Toiletten und Wachbecken durch eine neue Anordnung deutlich erhöht werden.
Der Rundgang fand in einer stimmungsvoll beleuchteten Atmosphäre im rund 200 Quadratmeter großen erweiterten neuen Teil des künftigen Foyers seinen Abschluss. Dort standen Bürgermeister Christian Küsters, Architekt Jan Hinnerk Meyer sowie das Projektteam, dem neben Hans-Willi Pergens auch Bianca Herlings, Jacqueline van Dahlen und Georg Felder angehören, für Rückfragen zur Verfügung. Darüber hinaus organisierten Sabine Monz und Ulrike Cronen nicht nur einen reibungslosen Ablauf der Besucherströme und die Möglichkeit, sich bei einem warmen Getränk und kleinem Snack wieder aufzuwärmen, sondern lieferten mit einer Plakatreihe auch Informationen zu dem Mann, dem die Halle ihren Namen verdankt: Werner-Jaeger.
Bürgermeister Christian Küsters betonte die Bedeutung der Sanierung: „Mit der Werner-Jaeger-Halle schaffen wir nicht nur wieder ein kulturelles Zentrum für Nettetal, sondern wollen auch den Menschen aus der Region und darüber hinaus ein modernes und vielseitiges Angebot bieten.“