ⓘ
Foto: privatVon Oktober 2023 bis Februar 2025 nahmen vier Fachkräfte aus den städtischen Kitas Leutherheide, NetteWelt, Spatzennest sowie des Familienzentrums Bongartzstift und die Kita-Fachberatung der Stadt Nettetal an einer Weiterbildung zur Kinderschutzfachkraft teil. Im Rahmen dieser Weiterbildung haben die Teilnehmerinnen gemeinsam überlegt, wie der Aspekt der Verhaltensampel kindgerecht erarbeitet werden kann, um das Institutionelle Kinderschutzkonzept für die Kinder zugänglich zu machen.
Die Verhaltensampel als präventives Instrument
Im Zuge der Entwicklung des Institutionellen Kinderschutzkonzeptes der städtischen Kitas, setzten sich die pädagogischen Fachkräfte intensiv mit ihrem Verhalten in verschiedenen Alltagssituationen auseinander. Ziel war es, eine Verhaltensampel zu entwickeln, die den Kindern hilft, zwischen erwünschtem und unerwünschtem Verhalten von Kindern, Fachkräften und Eltern zu unterscheiden.
Dabei stellte sich die Frage, wie die Inhalte der Verhaltensampel so aufbereitet werden können, dass sie für alle Kinder verständlich und ansprechend sind. In Zusammenarbeit mit der Illustratorin und Visualisierungsexpertin Anna Lena Wollny entstanden Poster, Karten und Erzähltheaterkarten, die spielerisch zeigen, welches Verhalten in der Kita erwünscht ist (grüne Ampel: „So möchten wir uns verhalten“) und welches Verhalten nicht erwünscht wird (rote Ampel: „So möchten wir uns nicht verhalten“). Mithilfe von Farben, klaren Bildern und Handpuppen können die Kinder die Botschaften leicht verstehen und in ihren Alltag integrieren. So werden die Kinder auf ihrem Weg zu mehr Selbstbestimmung und wertschätzendem Miteinander begleitet.
Kinder als aktive Mitgestalter ihres eigenen Schutzes
Ein zentraler Bestandteil des Kinderschutzkonzeptes in Nettetal ist die enge Einbeziehung der Kinder. Sie sind nicht nur Empfänger von Schutzmaßnahmen, sondern werden aktiv in die Gestaltung ihres eigenen Schutzes einbezogen. Indem die Kinder lernen, ihre Rechte zu erkennen und zu verstehen, können sie selbstbewusster auftreten und besser für sich selbst einstehen. Diese Beteiligung an Entscheidungen, die sie betreffen, fördert nicht nur das Bewusstsein für die eigenen Rechte, sondern stärkt auch das Selbstvertrauen.
Es hat sich gezeigt, dass Kinder besser vor Gefahren geschützt sind, wenn sie ihre Rechte kennen und aktiv in die Entscheidungen einbezogen werden, die ihr Leben betreffen. Aus diesem Grund wird die Sicherstellung der Kinderrechte als wesentliche präventive Maßnahme im Kinderschutz betrachtet.
Kinderrechte und Werte im Kita-Alltag
Das Kinderschutzkonzept in Nettetal verfolgt nicht nur den Schutz der Kinder, sondern auch die konsequente Umsetzung der Kinderrechte im Alltag. Dabei wird nicht nur das Wohl der Kinder, sondern auch das der Fachkräfte und Eltern berücksichtigt. Der respektvolle Umgang miteinander sowie die Wahrung der Rechte aller Beteiligten sind wesentliche Prinzipien der pädagogischen Arbeit.
Die entwickelten Materialien, wie die Verhaltensampel und die Erzähltheaterkarten, sind nicht nur für die Kinder von Bedeutung, sondern unterstützen auch die Fachkräfte. Sie dienen als visuelle Erinnerungshilfen und tragen dazu bei, das Kinderschutzkonzept kontinuierlich im Kita-Alltag umzusetzen. Auf diese Weise wird eine sichere und respektvolle Umgebung für alle Beteiligten geschaffen.